Das "Forum Deutscher Katholiken" kritisiert die Parteivorsitzende der Grünen, Claudia
Roth. Mit ihren verbalen Angriffen auf den Augsburger Bischof Walter Mixa erinnere
sie - so wörtlich - an den "aggressive(n) Ton der Nazis und der Kommunisten". Der
Verband glaubt, dass durch Roths Äußerungen "alle Redensarten anderer "Grüner"
von der Vereinbarkeit ihrer politischen Ziele mit Christentum und Kirche als taktische
Manöver entlarvt" worden seien.
Roth hatte den Augsburger Bischof am Samstag
als "durchgeknallten, spalterischen Oberfundi" bezeichnet. Damit bezog sie sich auf
frühere, umstrittene Aussagen von Mixa zur Familienpolitik. Mixas Öffentlichkeits-Referent
Dirk Hermann Voß reagierte auf Frau Roths Worte mit dem Satz, ihre Wortwahl erinnere
an die Propagandahetze der Nazis gegen die Kirche. Dies wiederum wurde vom Grünen-Abgeordneten
Volker Beck als "unerträglich und skandalös" zurückgewiesen. Woraufhin sich auch die
Vorsitzende des Zentralrates der Juden, Charlotte Knobloch, in den verbalen Schlagabtausch
einklinkte: Wenn Vossens Nazi-Vergleich auch die Meinung von Bischof Mixa wiedergeben
sollte, dann müsse Mixa zurücktreten. Voß wiederum kontaktierte Frau Knobloch und
ließ danach wissen, er habe mit seiner Äußerung keinesfalls den Holocaust relativieren
wollen. Außer den Grünen meldete sich auch die CSU zu Wort: Ihr neuer Fraktionschef
Georg Schmid forderte, Frau Roth müsse sich beim Bischof entschuldigen. "Augsburger
Unfrieden" titelt die "Frankfurter Allgemeine" heute zum "schwarz-grünen Spektakel...
aus der Stadt des Religionsfriedens". Und der Autor des Artikels ist sich nicht ganz
sicher, ob das Stück, das derzeit in Augsburg gegeben ist, eine "Burleske" ist - oder
eine "Tragödie".
Heute hat sich Voß für eine „beiderseitige verbale Abrüstung“
in der Auseinandersetzung ausgesprochen. Der von ihm gebrauchte "historische Vergleich
war im Nachhinein betrachtet nicht erforderlich", räumt er ein, rügt aber zugleich
die "Maßlosigkeit der Kritik seitens der Grünen-Vorsitzenden an Bischof Mixa". Auch
seine Aussage, wonach die Grünen für Christen nicht mehr wählbar seien, sei der "Verärgerung"
über Roth geschuldet und dürfe "nicht verallgemeinert werden". „Natürlich gibt es
auf wichtigen Politikfeldern wie beim Erhalt der Schöpfung oder bei der Bioethik auch
Gemeinsamkeiten zwischen Kirche und Grünen“, so der Bischofs-Sprecher. Er hoffe jetzt
auf "eine deutliche Klarstellung seitens der Grünen, um zwischen Bischof Mixa und
der Partei wieder eine vernünftige Gesprächsbasis herzustellen." (rv/faz/pm 24.10.2007
sk)