Das Erzbistum Köln, genauer sein Tagungshaus in Bensberg, ist diese Woche Gastgeber
der Konferenz der hauptamtlichen katholischen Militärseelsorger. Das Thema lautet:
Aktuelle Herausforderungen im Staat-Kirche-Verhältnis. Militärseelsorge ist auch heute
- oder muß man angesichts der Konflikte in aller Welt formulieren: gerade heute? -
sehr gefragt. Das sagt der Militärgeneralvikar Walter Wakenhut im Interview mit dem
Kölner domradio.
„Bei den Soldaten haben wir ein sehr gutes Echo; die Soldaten
kommen nicht, weil ihnen langweilig ist, sondern weil sie echte Fragen haben, weil
sie auch einfach nach dem Sinn des Einsatzes fragen. Ein weiteres Problem ist, dass
die meisten Soldatenfamilien getrennt leben - es sind Fernbeziehungen. Das ist ein
weites Problemfeld, das sich da vor uns auftut und wo Militärseelsorge wirklich gefragt
ist.“
Die Militärseelsorge sei ein vom Staat gewünschte und unterstützte
Leistung der Kirche, so Wakenhut weiter. Deshalb sei es normal, dass es immer auch
Reibungsflächen zwischen Kirche und Staat gebe.
„Es geht um die Personalstellung
oder um die Zahl von Militärpfarrern. Es geht um die materielle Ausstattung, welche
Autos darf ein Pfarrer fahren und all die Dinge. Das sind die äußeren Erscheinungen
dessen, was dahinter liegt - damit man klar sieht, was ist Sache des Staates, was
ist Sache der Kirche. Und da wollen wir im gemeinsamen Gespräch die Grundlagen einer
guten Zusammenarbeit, die auch jetzt schon besteht, vertiefen und dann auch gangbare
Wege finden.“ (domradio 23.10.2007 ap)