2007-10-21 13:48:41

Kardinal Sepe zur neapolitanischen Mentalität


RealAudioMP3 Es war eine Überraschung, als Papst Benedikt XVI. Kardinal Crescenzio Sepe zum Erzbischof von Neapel ernannte. Sepe war zuvor Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, einer der wichtigsten Dikasterien, weil ihm sämtliche Missionsdiözesen unterstellt sind. Nicht ohne Grund wird der Präfekt der Missionskongregation wegen seines Einflusses „der rote Papst“ genannt.
Manche interpretierten die Ernennung Sepes zum Diözesanbischof als Degradierung, in Wahrheit zeigt sich aber, dass der Kardinal, der selber aus der Peripherie Neapels stammt, eine besondere Sensibilität für die Probleme der Metropole am Golf hat und ihre Mentalität besser versteht, als manch anderer. Zu Beginn seiner Amtszeit küsste der Kardinal in einer spektakulären Aktion den Boden von Scampia, einem Vorort, in dem ganz besonders viele Morde zu beklagen sind. Und der Appell, die Waffen der Camorra in eigens in den Kirchen aufgestellten Behältern abzugeben, hat zum Erstaunen vieler große Resonanz gefunden. Und so weiß Sepe: die Situation lässt sich nur verbessern durch einen grundlegenden Mentalitätswandel.

„Die Problematik Süditaliens ist etwas, was in Wahrheit das ganze Land betrifft. Es geht darum, eine neue politische ökonomische und soziale Kultur zu entwerfen, dazu fähig, von eben jener Identität Süditaliens auszugehen. Und dies, weil der Süden reich ist an vielen außergewöhnlichen Gaben: Die Arbeitsmoral, der Wert der Familie, der Freundschaft, der Treue, der Annahme der Verschiedenheit.“

Genau darauf müsse die Zukunft aufbauen, meint Kardinal Sepe:

„Diese Gaben stellen menschliche Ressourcen dar, die kultiviert werden müssen, um eine Entwicklung zu ermöglichen, die einerseits autonom ist, die aber gleichzeitig auf dem moralischen und zivilen Wachstum unseres Landes gründet. Dazu haben wir Bischöfe Süditaliens uns verpflichtet; und die Ermutigung des Heiligen Vaters ist ein Grund der Stärkung und Ermutigung, um auf dem Weg weiterzugehen, den wir eingeschlagen haben.“

 
(rv 21.10.2007 mc)








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