Ecuador: Kirche stellt Forderungen an Verfassungsversammlung
Rücksicht auf die Armen und Korruptionsbekämpfung sind zwei der Hauptforderungen der
katholischen Kirche Ecuadors an die künftige verfassungsgebende Versammlung. „Wir
leiden mit allen, die von der Gesellschaft und der Familie ausgeschlossen sind“, schreiben
die Bischöfe in einem am Wochenende in Quito veröffentlichten Kommunique. Der vom
Volk geäußerte Wunsch nach einem Wandel umfasse Maßnahmen zur Beseitigung der sozialen
Ungleichheit und ein ernsthaftes Bemühen, die weit verbreitete Korruption einzudämmen. Die
Bischöfe fordern zum Abschluss ihres Treffens in Quito, sich angesichts der aktuellen
Diskussion um Freigabe von Abtreibung in vielen Ländern der Region ausdrücklich für
den Lebensschutz einzusetzen. Wohl mit Blick auf die politischen Strömungen in den
Nachbarländern Venezuela und Bolivien äußern die Kirchenvertreter ihre Sorge, dass
die demokratische Rechtsstaatlichkeit im Land unbedingt gewahrt bleiben müsse. Die
Zusammenkunft des gewählten Gremiums aus 130 Abgeordneten hat sich zuletzt mehrfach
verzögert. Beobachter gehen davon aus, dass die Parlamentarier ihre Arbeit erst gegen
Mitte November aufnehmen können. (kna 21.10.2007 mc)