Ohne Wissen der verantwortlichen Stellen in der Schweiz, Österreich und Deutschland
hat die türkische Regierung begonnen, erste vom Ilisu-Staudamm am Tigris betroffene
Dörfer zu enteignen. Angeblich verbindliche Auflagen seien dabei vorsätzlich umgangen
worden, teilte die Schweizer Entwicklungsorganisation "Erklärung von Bern" heute mit.
Obwohl die Abschlussverträge zwischen den Exportrisikoversicherungen und der Türkei
noch nicht einmal finalisiert seien, hätten die Behörden schon mit den Enteignungen
begonnen. Auch sei den betroffenen Familien keine angemessenen Siedlungsalternativen angeboten
worden,, wie die Auflagen fordern. Daher hätten alle Familien eine Geldentschädigung
vorgezogen, die jedoch so gering ausgefallen sei, dass sie nicht zum Aufbau einer
neuen Existenz reiche. Die Enteigneten fühlten sich betrogen und hätten vor Gericht
Klagen eingereicht. (kipa 19.10.2007 sk)