Der Vatikan hat im
Atomstreit mit dem Iran dringend vor einem militärischen Vorgehen gewarnt. Nach seinen
Vorstellungen sollte stattdessen die Diplomatie eine Schlüsselrolle spielen. Das sagte
der Ständige Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof
Celestino Migliore, in New York im UNO-Glaspalast.
„Es müssen alle diplomatischen
Mittel angewandt werden, um eine Krise um den Versuch einiger Staaten, sich Nuklearwaffen
zu verschaffen, abzuwenden“, so der Erzbischof nach Vatikanangaben. Ausdrücklich betonte
Erzbischof Migliore, dass jegliche kriegerische Aktivität, von wem aus sie auch ausginge,
die Situation noch weiter verschlimmern würde. Blockaden bei den Verhandlungen über
einen Abbau von Atomwaffen und die gleichzeitige Aufstockung der Arsenale gefährdeten
die Umsetzung des Atomwaffensperrvertrags. Die Atommächte müssten auf dem Weg zu einer
von Nuklearwaffen freien Welt eine Führungsposition einnehmen, forderte Migliore.
Die Ratifizierung des Vertrags zum Verbot von Atomwaffentests sowie Verhandlungen
über ein konkretes Verbot der Herstellung von spaltbarem Material seien „überfällig“,
mahnte er. Politischer Wille zur Umsetzung dieser Ziele sei wichtig, weil Nuklearwaffen
„das Leben auf dem Planeten und den Planeten selbst zerstören können“.