2007-10-18 11:17:02

Vatikan: Positive Bilanz der Ravenna-Gespräche


RealAudioMP3 Der vatikanische Ökumene-Rat zieht eine positive Bilanz der jüngsten katholisch-orthodoxen Theologengespräche in Ravenna. Der Dialog ist insbesondere für die Europäische Union relevant, denn mit dem Beitritt von Rumänien und Bulgarien leben nun bereits mindestens 45 Millionen orthodoxe Christen innerhalb der Grenzen der EU. Es sei deshalb wichtig gewesen, sich zu treffen und gemeinsam über theologische Fragen zu diskutieren, betont der Untersekretär des Rates für die Einheit der Christen, Eleuterio Fortino, gegenüber Radio Vatikan.

„Nach dem Thema Kirchenverständnis werden wir nun auch die Frage nach dem Papsttum angehen. Dieses Thema können wir nur besprechen, weil wir dank dieser Versammlung beweisen konnten, dass alle Seiten für einen wahren ökumenischen Dialog einstehen. Das nächste Treffen im Herbst 2009 wird sich daher um die Rolle des Bischofs von Rom im ersten Jahrtausend drehen. In der Zwischenzeit werden zwei Unterkommissionen Studien zu dem Thema erarbeiten.“

Fortino bedauert die vorzeitige Abreise der russisch-orthodoxen Delegation, die für einen Eklat gesorgt hatte.

„Spannungen innerhalb der Orthodoxie haben auch Einfluss auf den katholisch-orthodoxen Dialog. Die beiden Gesandten des Moskauer Patriarchats haben sich aus den gemeinsamen Gesprächen zurückgezogen, um nach eigenem Bekunden nicht eine De-facto-Anerkennung der estnischen apostolischen Kirche zu leisten. Das Fehlen der russisch-orthodoxen Delegation war eine interne Angelegenheit der orthodoxen Kirchen.“

Im norditalienischen Ravenna hatten bis Sonntag katholische und orthodoxe Experten der Gemeinsamen Kommission für den theologischen Dialog diskutiert - unter Leitung von Kardinal Walter Kasper und dem griechisch-orthodoxen Metropoliten Ioannis Zizioulas. Thema waren dogmatische und kirchenrechtliche Aspekte des Kirchenverständnisses.
(rv 18.10.2007 mg)







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