2007-10-18 13:06:34

Vatikan: Papst trifft Chiles Präsidentin


RealAudioMP3 Eine Sozialistin beim Papst: Benedikt XVI. hat heute Morgen Chiles Staatspräsidentin Michelle Bachelet in Audienz empfangen. Das Gespräch dauerte nach Angaben des Vatikan rund 40 Minuten und verlief in herzlicher Atmosphäre. Als Gastgeschenk überreichte die Präsidentin dem Papst eine geschnitzte Skulptur, die eine chilenische Festszene darstellt, und drei Bände über bedeutende Kirchen Chiles.
Gegenüber Radio Vatikan sagt die Staatschefin aus Chile nach dem Treffen:

"Das Treffen mit Papst Benedikt war für uns eine gute Möglichkeit, ihm alle unsere Bemühungen zu erläutern, wie der Staat mit der Kirche zusammenarbeiten kann. Die katholische Kirche hat eine wichtige Rolle gespielt, als es in unserer Geschichte heikle Momente gab. Sie hat sich für die Demokratie bei uns eingesetzt. Ich habe ihm auch mitgeteilt, dass wir alle - ob jung oder alt - zuversichtlich in die Zukunft blicken."

Im Mittelpunkt der Gespräche standen vor allem die großen Herausforderungen Chiles, so Bachelet.

"Wir haben ein sehr tiefgreifendes Gespräch über aktuelle Probleme gehalten. Es ging darum, wie ein Land sich weiter entwickeln kann, ohne seine religiöse Wurzeln zu verlieren. Das ist ein Dilemma der heutigen Zeit. Die Herausforderungen betreffen vor allem die Familien. Ich denke aber, eine enge Zusammenarbeit mit der Kirche kann jegliche sozialen Probleme in unserem Land besser in den Griff bekommen und zu einer wirtschaftlich und sozial gesicherten Zukunft beitragen."

Bachelet ist seit dem 11. März 2006 als erste Frau Präsidentin des südamerikanischen Landes. Sie spricht unter anderem auch Deutsch. Der Putsch des General Augusto Pinochet am 11. September 1973 leitete eine 17-jährige Diktatur und radikale marktorientierte Wirtschaftsreformen ein. Seit 1988 befindet sich Chile im Übergang zu einer Demokratie.
(rv 18.10.2007 mg)








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