Vatikan: "Graben zwischen Arm und Reich beunruhigend"
Etwa 30.000 Menschen
haben heute an der Generalaudienz von Papst Benedikt auf dem Petersplatz in Rom teilgenommen.
Dabei erinnerte der Papst auch an den heutigen UNO-Welttag gegen die Armut. Zuviele
Menschen lebten heute noch "in extremer Armut", so Benedikt, und wörtlich: "Das Ungleichgewicht
zwischen Reichen und Armen wird immer deutlicher und beunruhigender, auch innerhalb
der wirtschaftlich stärkeren Länder. Diese Lage bedrängt das Gewissen der Menschheit:
Die Lebensbedingungen einer großen Zahl von Menschen beleidigen die Würde des Menschen
und kompromittieren den wahren und harmonischen Fortschritt der Weltgemeinschaft.
Ich ermutige deshalb zu stärkeren Anstrengungen, um die Gründe für Armut und die tragischen
Folgen, die sich aus ihr ergeben, zu bekämpfen."
Auf polnisch erinnerte Benedikt
XVI. heute auch an seinen Vorgänger Johannes Paul, der gestern vor 29 Jahren zum Papst
gewählt worden war. Er danke Gott für die Früchte dieses Pontifikats, so der Papst;
Johannes Paul sei ein "großer Zeuge des Glaubens und der Liebe" gewesen.
Auf
deutsch sagte Papst Benedikt: "Liebe Brüder und Schwestern! Heute wollen wir uns dem
heiligen Eusebius zuwenden, der als erster geschichtlich bezeugter Bischof im norditalienischen
Vercelli ein Zeitgenosse und Mitstreiter des heiligen Hilarius war, über den wir am
vergangenen Mittwoch gesprochen haben. Eusebius wurde um 300 in Sardinien geboren.
Die Familie siedelte bald nach Rom über, wo der junge Eusebius zum Lektor geweiht
und damit in den Klerikerstand aufgenommen wurde. Die große Hochachtung seitens der
Gläubigen führte zu seiner Wahl auf den Bischofsstuhl von Vercelli im Jahr 345. Hier
widmete sich der neue Bischof der intensiven Missionierung des noch heidnisch geprägten
Hinterlandes. Inspiriert durch ein Werk des heiligen Athanasius gründete Eusebius
eine Priestergemeinschaft, die in Norditalien den Anstoß für ein fruchtbares apostolisches
Wirken gab und aus der eine Reihe großer Bischöfe hervorgegangen ist, die heute als
Heilige verehrt werden. In der Auseinandersetzung mit der Irrlehre des Arius trat
Eusebius für die Lehre des Konzils von Nizäa ein, daß Jesus Christus wahrer Gott und
wahrer Mensch ist. Er wurde deshalb vom Kaiser – welcher der arianischen Lehre nahe
stand – in die Verbannung nach Kleinasien geschickt. Im Exil blieb Eusebius seinen
Gemeinden im Herzen nahe, was mehrere Pastoralbriefe dieser Zeit von 355 bis 360 eindrucksvoll
bezeugen. Der Bischof ermahnte die Christen, daß sie in der Welt keine bleibende Heimat
haben, sondern auf dem Weg zum himmlischen Jerusalem sind. „Wahrt in aller Wachsamkeit
den Glauben, wahrt die Eintracht, widmet euch dem Gebet“, rief er den Gläubigen zu. ***** Von
Herzen grüße ich die Pilger und Besucher deutscher Zunge, insbesondere das Generalkapitel
der Missionare von der Heiligen Familie. Stärkt die Einheit unter den Menschen im
Gebet und durch gute Werke! So helft ihr dem Nachfolger Petri in seinem Hirtendienst.
Gott, der Herr unseres Lebens, geleite euch allezeit." (rv 17.10.2007 sk)