Vereinte Nationen: Vatikanvertreter fordert Verbot von Streubomben
Für ein Verbot von
Streubomben macht sich der Vatikan bei den Vereinten Nationen stark. Für die Zivilbevölkerung
in Krisenregionen sei die „Streubombenplage“ eine der größten Gefahren, betonten jetzt
Nichtregierungsorganisationen und Überlebende aus 22 Ländern bei einer Tagung in Belgrad. Die
Verhandlungen für ein Verbot der "Clusterbomben" machten Fortschritte, erklärte der
Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls am Büro der Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof
Silvano Tomasi, gegenüber Radio Vatikan: „Der Heilige Stuhl will vor allem eines:
zu verstehen geben, dass den Opfern dieses Bombentyps alle Aufmerksamkeit gehört.
Der jeweilige Staat und die internationale Gemeinschaft müssen die Verantwortung übernehmen,
nicht nur den einzelnen Personen zu helfen, sondern auch ihren Familien und den Gemeinden,
in denen diese Menschen leben. Der Staat ist als erster dafür verantwortlich, dass
sein Territorium von diesen Sprengkörpern gereinigt wird. Die internationale Gemeinschaft
muss mit technologischen Mitteln und verschiedenen Hilfsmöglichkeiten Unterstützung
gewähren, damit die Menschen dort leben können und die gesellschaftliche Entwicklung
voranschreiten kann.“ 34 Länder weltweit produzieren laut Expertenstudien "Clusterbomben",
75 haben sie demnach in ihrem Waffenarsenal. Beim jüngsten Feldzug im Libanon soll
auch die israelische Armee Streubomben eingesetzt haben. (rv 15.10.2007 bp)