Die polnischen Bischöfe
haben die Katholiken ihres Landes aufgerufen, bei den auf den 21. Oktober vorgezogenen
Wahlen „massiv“ zu den Urnen zu gehen. „Passivität, Absonderung und Rückzug in das
Privatleben“ richteten sich gegen die soziale Natur des Menschen, heißt es in einem
heute in den katholischen Kirchen des Landes verlesenen Hirtenbrief. Eine Präferenz
für eine bestimmte Partei gibt die Bischofskonferenz nicht zu erkennen. Auch die
Bischöfe wollten nicht, dass sie von den Parteien missbraucht werden, betonte der
Generalsekretär Stanislaw Budzik gegenüber Radio Vatikan: „Jeder Katholik, auch
jeder Bischof hat seine politischen Ansichten. Er darf wählen, wie er will. Nur dürfen
die Menschen, die in der Kirche sind, nicht ihre politischen Ansichten im kirchlichen
Raum vertreten oder auch nur vorsichtig öffentlich erklären, damit ihre evangelisatorische
Sendung nicht mit der politischen verwickelt wird.“ Auch der national katholische
Sender Radio Maryja, der wegen seines politischen Engagements seit Monaten für Diskussion
sorgt, habe erklärt, sich nicht für eine spezielle Partei einzusetzen. Budzik habe
gehört, „dass sie offen bleiben für alle anderen Parteien. Damit man in der Kirche,
die katholisch allumfassend ist, nicht parteiisch wird“. Rund 90 Prozent der
Polen sind katholisch. Trotz ähnlicher Wahlraufrufe gingen bei jüngsten Wahlen nur
etwa 40 Prozent zur Urne. (rv/afp/kna 14.10.2007 bp)