Die Vernunft soll die Begegnung mit dem Glauben nicht scheuen. Das sagte der Grazer
Weihbischof Franz Lackner in seinem Vortrag beim internationalen Kongress „Religiosität
in Psychiatrie und Psychotherapie“, der derzeit in der steirischen Landeshauptstadt
abgehalten wird. Obwohl beide - Vernunft und Glaube - zu den „Grundkonstanten menschlichen
Daseins“ gehören, sei in der Neuzeit ihre Wechselbeziehung aufgegeben worden. Als
Grund dafür, dass das „Fenster ins Absolute“ zugeschlagen worden sei, nannte Lackner
die tief sitzende Spannung zwischen menschlicher Begrenztheit und Endlichkeit einerseits
und der Sehnsucht nach dem Unendlichen andererseits. Diese Spannung sei nicht leicht
aufrecht zu erhalten und nicht selten „für das alltägliche Streben nach Erfolg sogar
hinderlich“, so Lackner. (kap 13.10.2007 mg)