Mittlerweile kennt
ganz Österreich das Gesicht der 15-jährigen Arigona Zogaj - jenes Mädchens, das sich
nichts sehnlicher wünscht, als in Österreich zu bleiben. Innenminister Günther Platter
steht dabei in der Kritik, weil er seit einigen Wochen versucht, Österreichs Asylpolitik
mit Entschiedenheit durchzusetzen. Kritik kommt auch vom österreichischen Caritaspräsident
Franz Küberl.
„Das Problem ist gar nicht, dass man das Gesetz dramatisch
verändern müsste, sondern da geht es um die Körpersprache der Politik gegenüber Menschen,
die in einer schwierigen Lebenssituation sind. Ich halte den Regierungsbeschluss der
vergangenen Woche, dass man dem Innenminister zuspricht, er solle hart bleiben, für
vollkommen verkehrt. Es würde dieser Regierung gut anstehen, wenn sie in der Lage
ist, für einige hundert Familien eine vernünftige und erkennbar menschliche Lösung
zu finden.“
Arigona Zogaj - deren Familie ursprünglich aus dem Kosovo stammt
- hat zu drastischen Mitteln gegriffen, um ihre Abschiebung zu verhindern. Seit sechs
Polizeiautos am Abend des 26. September vor ihrem Elternhaus in Frankenburg / Oberösterreich
vorfuhren, um die Familie abzuholen, ist sie untergetaucht. In ihrer Videobotschaft
aus einem Versteck hat sie die Behörden gebeten, ihre abgeschobenen jüngeren Geschwister
wieder nach Österreich zurückzuschicken. (rv/kap 08.10.2007 mg)