Die österreichische
Bioethikkommission hat eine neue Vorsitzende: die Juristin Christiane Druml von der
Ethik-Kommission des Wiener AKH (Allgemeines Krankenhaus Wien). Sie löst den seit
Gründung der Kommission im Jahr 2001 amtierenden Vorsitzenden Johannes Huber ab. Eine
internationale Tagung zum Thema „Altersforschung“ am vergangenen Freitag in Wien bildete
den Auftakt zur neuen Amtsperiode der neu bestellten Bioethikkommission im Bundeskanzleramt.
Das Thema Alter müsse gerade im Blick die Pflege zu einem zentralen Arbeitsschwerpunkt
der Bioethikkommission werden. Der Präsident des Österreichischen Seniorenrates, Karl
Blecha, forderte eine Ergänzung des derzeitigen Generationenvertrages.
„Ich
bin als Vertreter der älteren Generation der Auffassung, dass wir einen neuen Vertrag
– also einen Sozialvertrag – brauchen, der über den Generationenvertrag mit dem bloßen
Umlagesystem hinausgeht, weil wir andere Finanzierungsquellen brauchen. Ein erster
Ansatz dazu sind die wertschöpfungsbezogenen Elemente, die jene Betriebe entlasten
sollen, die die Hauptlast unserer Finanzierung für Pensionen und Krankenversicherung
sind.“
Weiters sprach sich Blecha für eine „Entdramatisierung der demographischen
Entwicklung“ aus.
„Die Vierzigjährigen müssen lernen, länger zu leben.
Weil er mit seinen 40 Jahren noch 50 Jahren lang auf der Welt bleiben wird. Und dann
stellt sich dieser Person die Frage: ‚Was hast du vorbereitet?´ ‚Wie hast du dich
darauf eingestellt?´ ‚Was willst du alles machen?´ Lang leben lernen schließt mit
ein, von der Bewegung bis hin zur Ernährung, unter der Prämisse zu leben, dass dies
nicht Last, sondern Lust bedeutet.“
Die Bioethikkommission war 2001 vom
damaligen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel als Beratungsorgan in gesellschaftlichen,
naturwissenschaftlichen und rechtlichen Fragen eingesetzt worden, die sich auf dem
Gebiet der Humanmedizin und Humanbiologie aus ethischer Sicht ergeben.