2007-10-06 12:29:09

Vatikan: Österreichs Ski-Asse beim Papst


RealAudioMP3 Spitzensportler sollen Menschen dazu anspornen, „Athleten Christi“ zu sein. Das hat Papst Benedikt XVI. heute vor Österreichs Ski-Nationalteam betont. Benedikt empfing die rund 25 jungen Athletinnen und Athleten und ihre Trainer am späten Vormittag zur Privataudienz in der Sala Clementina.

„Liebe Freunde, seid nicht nur sportliche Wettkämpfer, sondern Athleten, die sich um den Siegespreis eines christlichen Lebens mühen. Euer Vorbild möge andere anspornen, in ihrer Lebenswelt für das Bleibende, für das Gute zu kämpfen und Athleten Christi zu sein, der den Menschen das wahre Leben schenken will.“

Benedikt würdigte die österreichischen Spitzensportler als „Integrationsfiguren“ einer Gesellschaft, die ihre Werte und Orientierungen zunehmend verliert. Diese Vorbildwirkung hänge auch mit den Tugenden zusammen, die den Sport auszeichnen:

„Ausdauer, Zielstrebigkeit, Einsatz- und Opferbereitschaft, innere und äußere Disziplin, Achtung vor dem anderen, Teamgeist, Solidarität, Gerechtigkeit, Fairness, Bewusstsein eigener Fehlbarkeit und andere mehr. Ihnen, meine lieben Sportlerinnen und Sportlern, kommt eine nicht unbedeutende Rolle in der Gesellschaft zu, wenn Sie diesen Haltungen und Überzeugungen ein Gesicht verleihen und sie über Ihre sportlichen Aktivitäten hinaus im familiären, sozialen, kulturellen und religiösen Engagement authentisch verkörpern.“

Benedikt fand aber auch mahnende Worte an die Adresse der Ski-Profis und ihrer Manager. Spitzensport dürfe nicht bei einem „rein materiellen Leistungsdenken“ stehen bleiben, betonte der Papst. Beim Sport gehe es um den ganzen Menschen. Leib, Geist und Seele bildeten eine Einheit und müssten in Einklang zueinander stehen, gab Benedikt den jungen Athletinnen und Athleten mit auf den Weg.

„Sie selbst wissen, wie notwendig diese innere Harmonie ist, um anhaltend sportliche Leistungen auf höchstem Niveau erzielen zu können. Auch der Spitzensport muss dabei stets auf dieser ganzheitlichen Sicht des Menschen gründen, den Menschen in seiner Würde anerkennen und bei der Entwicklung und Reifung der eigenen Persönlichkeit fördern. Andernfalls greift er zu kurz, bleibt er bei einem rein materiellen Leistungsdenken stehen und kann auch seiner wichtigen sozialen Funktion nicht gerecht werden.“
Österreichs Ski-Asse bereiten sich gerade auf den Weltcup-Auftakt in Sölden vor. Ihr Aufenthalt in Rom ist daher kurz: Heute früh waren die Sportler mit einer Austrian-Airline-Sondermaschine aus Salzburg angeflogen, heute Nachmittag geht es nach einer Führung durch den Petersdom und einem Empfang bei Österreichs Vatikan-Botschafter bereits wieder zurück.
(rv 06.10.2007 gs)







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