In Fulda findet zur
Zeit der Kongress „Freude am Glauben“ statt, organisiert vom „Forum Deutscher Katholiken“.
Thema des diesjährigen Treffens: „Kirche unsere Heimat“. Vor Ort ist der Korrespondent
des Domradio Köln, Martin Korden. Mit ihm haben heute morgen unsere Kollegen vom Domradio
gesprochen. Worum geht es bei dem Treffen in Fulda?
„Kirche unsere Heimat:
Hier werden also keine Strukturdebatten oder Satzungsdiskussionen geführt, hier wird
auch nicht diskutiert, ob beispielsweise der Zölibat noch zeitgemäß ist oder man ihn
abschaffen könnte, wie man das vielleicht von anderen Veranstaltungen kennt. Wenn
man sich hier die Themen anschaut und, dann wird klar: Es gibt hier einen ganz klar
geistlichen Schwerpunkt. Es geht um das zentrale Thema des Christlichen, nämlich den
Glauben leben. Zum Zentrum unsres Glaubens vordringen, das bedeutet auch die Begegnung
mit Jesus Christus suchen. Prof. Gindert, der Vorsitzende des Forums deutscher Katholiken,
hat das in seiner Eröffnungsrede ganz schön gesagt: Wir wollen hier in diesen drei
Tagen eine Ermutigung für unseren Glauben erfahren. Man sagt ganz bewusst: Kirche
ist unsere Heimat, und das Christsein geht gar nicht ohne Kirche. Das ist gerade in
diesen Tagen, wo es öfter schon Kritik an einzelnen Vertretern der katholischen Kirche
gegeben hat, wichtig. Die wurden hier ganz bewusst gefeiert, zum Beispiel Bischof
Mixa, Bischof Müller von Regensburg ist zwar nicht hier, aber Prof. Gindert sagt,
er braucht jetzt unser Gebet, und Kardinal Meisner wird heute noch kommen.“
Das
sind ja hochkarätige Gäste. Wer wird denn noch alles erwartet?
„Gleich wird
Kardinal Meisner eintreffen, das ist der Überraschungsgast, der war vorher nicht angekündigt,
dann wird es danach eine Podiumsdiskussion geben. Und da wird ein Jesuitenpater teilnehmen.
Das Thema heißt „Kirche im Visier – Katholische Kirche im Dritten Reich“ mit Pater
Gumpel. Er war ein Mitarbeiter von Papst Pius XII. Und mit Spannung erwartet wird
der Auftritt von Eva Hermann, die bewusst nicht ausgeladen worden ist.“
Sollte
sie möglicherweise wegen ihrer umstrittenen Äußerungen zur Familienpolitik in der
Nazi-Zeit etwa ausgeladen werden?
„Doch, man möchte sie haben. Ich habe
mit Prof. Gindert gesprochen. Der sagte, man habe die Aussagen Eva Hermanns genau
geprüft; in welchem Zusammenhang standen die Aussagen, die in den Medien verkürzt
dargestellt worden sind. Gibt es wirklich eine Nähe zum Nationalsozialismus? Und da
sagt man hier: Nein, das stimmt nicht. Eva Hermann ist Opfer eine Medienkampagne geworden,
wir haben sie bewusst nicht ausgeladen, sondern sie spricht. Allerdings hat der Schirmherr
der Veranstaltung, das ist ein Staatsminister der hessischen Landesregierung, Dr.
Alois Riehl, seine Schirmherrschaft daraufhin zurückgezogen, was hier gestern zur
Eröffnung vorgelesen worden ist und wirklich mit einem Raunen im Saal quittiert wurde.
Man hat hier kein Verständnis dafür, dass der Schirmherr deswegen zurücktritt.“
Hören
Sie hier das gesamte Interview mit Martin Korden: