Italien: Orthodoxe und Katholiken diskutieren in Ravenna
Orthodoxe und katholische
Theologen wollen sich in der kommenden Woche im italienischen Ravenna zu einer neuen
Dialogrunde treffen. Im Mittelpunkt der Beratungen, die bis zum 15. Oktober dauern,
stehen Fragen nach dem Kirchenverständnis. Die Zusammenkunft sei ein „wichtiger Beitrag“
auf dem Weg des ökumenischen Miteinanders. Das meint der katholische Co-Sekretär der
Gemischten Internationalen Kommission, Eleuterio Fortino.
„Die Kommission
wird die Gespräche weiterführen, die vor einem Jahr in Belgrad begonnen wurden. Es
geht dabei um das Sakramentenverständnis der einzelnen Kirchen und die damit verbundenen
Konsequenzen für die Kirchen und für das Kirchenrecht. Es geht aber auch um die Versöhnung
zwischen den Kirchen und um die Autoritätsfrage. Gerade diese letzte Frage nahm in
Belgrad die Hälfte der Diskussionsrunden in Anspruch. Dieses Thema wurde danach auf
lokaler und regionaler Ebene weiterdiskutiert. In letzter Zeit ist das eine Materie,
die immer mehr auch auf universeller Ebene erörtert wird.“
Die Wiederaufnahme
des offiziellen theologischen Dialogs zwischen römisch-katholischer und orthodoxer
Kirche auf Weltebene hat im ökumenischen Bereich größtes Aufsehen ausgelöst. Die letzte
Konferenz der gemischten römisch-katholisch-orthodoxen Dialogkommission hatte im vergangenen
Jahr nach einer mehrjährigen Pause in Belgrad stattgefunden. An der Konferenz in
Ravenna nehmen je 30 Vertreter der katholischen und nahezu aller orthodoxen Kirchen
teil. Geleitet wird die Dialogkommission gemeinsam von Metropolit Ioannis Zizioulas
von Pergamon und Kurienkardinal Walter Kasper. Neben Fachgesprächen sind gemeinsame
Gebete, die Teilnahmen an Gottesdiensten der jeweils anderen Kirchen sowie ein Konzert
vorgesehen. (rv 04.10.2007 mg)