Christen und Muslime
sollen „Gewalt jeglicher Art“ entsagen und die „Kultur des Friedens“ fördern. Dazu
hat der päpstliche Rat für den interreligiösen Dialog zum Ende des Fastenmonats Ramadan
aufgerufen. Die vergangene Woche veröffentlichte Botschaft solle spirituelle Solidarität
der Katholiken ausdrücken, sagt der Leiter des Rates, Kardinal Jean-Louis Tauran gegenüber
Radio Vatikan. Zwei Gesichtspunkte aus dem Brief seien besonders wichtig:
„Die
Bildung und das gelebte Vorbild, beides zählt zu den Aufgaben der Gläubigen. Bildung
heißt, den anderen aufzunehmen, sein Glaubenszeugnis zu respektieren. Im Text der
Botschaft geht es auch darum, wie man die spirituellen Schätze miteinander teilt.
Und dann ist es wichtig, lebendiges Vorbild zu werden. Gläubige müssen ihre menschlichen
und religiösen Pflichten treu erfüllen. Und vor allem müssen sie Solidarität zeigen
durch ein Leben gemäß dem Plan des Schöpfers.“
Weiterhin – so heißt es
im Text – solle man sich für Religions- und Kultfreiheit einsetzen. Außerdem sei Gewalt
jeglicher Art strikt abzulehnen.
„Aber vor allem müssen wir erklären und
herausfinden, warum es Terrorismus gibt. In den meisten Fällen ist der Terrorismus
der Ausdruck von Unrecht. Das legitimiert den Terrorismus nicht, aber man muss einsehen,
dass Terrorismus dort entsteht, wo es ungelöste Situationen gibt. Zuerst müssen wir
daher versuchen, diese Situationen der Ungerechtigkeit zu beheben. Und dann müssen
wir dazu erziehen, das Lebensrecht zu respektieren und die Menschenwürde, um verständlich
zu machen, dass nur Gott der Herr des eigenen Lebens ist. Dann ist es auch wichtig,
dass wir den Terrorismus im Namen Gottes ablehnen, wie auch der Papst das schon sehr
oft gesagt hat. Denn Religion und Gewalt passen nicht zusammen“. (rv 04.10.2007
ap)