2007-10-03 13:42:12

Russland: Kondrusiewicz geht „gehorsam“ nach Minsk


RealAudioMP3 Während der russisch-orthodoxe Patriarch von Moskau, Alexij II., auf Frankreich-Tour ist, bereitet sich der bisherige römisch-katholische Erzbischof von Moskau, Tadeusz Kondrusiewicz, auf seine neue Aufgabe vor. Nach 16 Jahren in der russischen Hauptstadt wechselt Kondrusiewicz nach Minsk und damit in sein Geburtsland Weißrussland. Der Abschied fällt ihm allerdings nicht leicht:

„Ich werde den Willen des Papstes erfüllen, aber ich muss gestehen, dass es nicht einfach ist. Doch ich werde in Minsk eine wichtige Aufgabe übernehmen und dort die Katholiken begleiten. Der orthodoxe Metropolit Filaret ist ein guter Freund von mir. Ich habe ihn oft in Weißrussland getroffen. Aber in Weißrussland möchte ich auch die Beziehung zur Gesellschaft im Allgemeinen fördern. Dazu gehört auch die Beziehung zum Staat.“

Die Frage nach dem orthodoxen und dem katholischen Kirchenverständnis benennt Erzbischof Kondrusiewicz als eine der größten Herausforderungen im Verhältnis zwischen den beiden Kirchen:

„Das Hauptproblem ist die Frage um die Nachfolge Petri. Es geht um den Primat des Papstes. Ein weiteres Problem ist die so genannte ‚filioque’-Frage. Doch während der Ära von Papst Johannes Paul II. wurde die zweite Frage hier in Russland durchaus akzeptiert. Man hat hier erkannt, dass es Übersetzungsprobleme gibt. Beide Kirchen – also sowohl die orthodoxe als auch die katholische – anerkennen, dass der Heilige Geist und der Vater uns einen Impuls geben.“

Mit dem Filioque (wörtlich: „und dem Sohn“) ist ein Zusatz zum Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel von 381 gemeint, der in der ursprünglichen Fassung nicht enthalten ist. Die Ostkirche lehnte das Filioque ab, was einer der Gründe für die Trennung der Ost- und Westkirche war.
(rv 03.10.2007 mg)








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