Äthiopien: Bischof macht sich stark für Frauenrechte
Der Bischof der Diözese
Soddo-Hosanna in Äthipien, Rodrigo Mejía Saldarriaga, macht sich stark für Frauenrechte.
Gegenüber dem internationalen katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ erklärt der in
Kolumbien geborene Jesuit, seine Diözese fördere Frauen ganz gezielt durch verschiedene
Bildungsmaßnahmen. Zwar würden Frauen auf der einen Seite in den afrikanischen Kulturen
als „Quelle des Lebens“ hoch geachtet, was in Europa oft nicht der Fall sei, andererseits
hätten sie aber nicht die gleichen Bildungschancen wie die Männer.
„Noch
immer verstehen viele Afrikaner nicht, warum Frauen Lesen und Schreiben lernen oder
sich für einen Beruf ausbilden lassen sollten. Unsere Diözese unterhält deswegen ein
Büro für Frauenförderung. Diese Einrichtung hilft Frauen dabei, Kooperativen zu bilden
und bietet zudem beispielsweise Näh-, Koch- und Computerkurse an, um es ihnen zu ermöglichen,
ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften und sich in der Gesellschaft unabhängig zu
fühlen.“
Afrikanische Frauen arbeiteten sehr hart, betont der Bischof.
Der Zuspruch für die kirchlichen Förderungsprogramme sei sehr groß. Mejía Saldarriaga
spricht sich ebenfalls gegen die Polygamie aus, die Frauen benachteilige, sowie gegen
die Genitalverstümmelung, die so genannte „weibliche Beschneidung“. „Darin
besteht für manche afrikanische Kultur noch immer eine Herausforderung. Ich bin froh,
dass die Regierung mittlerweile reagiert hat und die gesundheitlichen und psychologischen
Folgen der Beschneidung von Frauen erkennt und nun etwas dagegen tut.“