In Österreich wird heute der - früher als "Ausländer-Sonntag" bezeichnete - "Sonntag
der Völker" begangen. Auf diese Weise will die Kirche ein bewusstes Zeichen der Sorge
um Flüchtlinge und Migranten setzen. Motto in diesem Jahr "Ein Tisch, reich gedeckt.
Für alle". Ferenc Simon ist Oberseelsorger der Ungarn in Österreich, Migrantenseelsorge
ist seiner Meinung nach für die Kirche kein Randthema:
„Es leben mehr als
200.000 fremdsprachige Katholiken in Wien, Schätzungen zufolge hat jeder fünfte Katholik
eine andere Muttersprache als Deutsch. Die Betreuung der fremdsprachigen Katholiken
ist daher alles andere als eine „Minderheitsseelsorge“
Das Thema „Ein
Tisch, reich gedeckt. Für alle" hat durchaus tagespolitische Brisanz, so der Seelsorger:
„Wenn
wir unsere Welt anschauen, sehen wir auf der einen Seite die ungeheuerem Luxus lebenden
Menschen, auf der andren Seite Massen in Not und Elend, geplagt von Hunger und Krankheit.
Diese paradoxe Situation zeigt die Aktualität dieses Mottos“
Auf dem
Hintergrund der Diskussionen um Integration und Assimiliation meint Simon, könnten
die Ausländergemeinden eine positiven Einfluss ausüben:
„Dies Vielfalt ist,
so denke ich, ein Reichtum, aber gleichzeitig auch eine große Herausforderung, der
Sonntag der Völker ist eine große Chance für uns alle, ein weites Herz, ein weites
Denken zu lernen.“