2007-09-28 12:53:41

Burma: Auch die Kirche spielt eine Rolle


RealAudioMP3 In Burmas größter Stadt Rangun haben sich heute Morgen erneut Demonstranten zu Protesten gegen das herrschende Militärregime versammelt. Die Stimmung ist nach Berichten von Augenzeugen „äußerst gespannt“. Das Militär hat damit begonnen, das Stadtzentrum abzuriegeln. Nach Angaben der Behörden sind gestern neun Menschen getötet worden. Für den Leiter des Referats für Asien und Ozeanien bei Missio Aachen, Raimund Kern, bestehen aber die Probleme auch in anderen Bereichen. Die Burmesen werden einerseits von dem Militärregime unterdrückt; doch nicht zu vergessen sei, „dass sie zum anderen durch die große Armut bedroht werden. Aber auch, dass die Minderheiten-Ethnien ohnehin von der burmesischen Mehrheit bedroht sind... und auch von dem Militärregime unterdrückt werden. Dieses Regime ist seit 1962 an der Macht.”
Die USA verstärken derweil den Druck auf die Militärjunta in Burma. So verhängte die US-Regierung Sanktionen gegen 14 Mitglieder der Junta, deren Vermögenswerte in den USA eingefroren wurden. Die EU hat bereits jetzt härtere Sanktionen gegen Burma als die USA. China, an dessen Widerstand tags zuvor eine Verurteilung des Blutvergießens im Sicherheitsrat gescheitert war, warnte das befreundete Militärregime in Burma vor einer weiteren Zuspitzung.
Für Raimund Kern spielt auch die Kirche bei einer möglichen Lösung des Konfliktes eine wichtige Rolle. „Man sollte – wenn man die Gelegenheit hat – im politischen Bereich darauf hinwirken, dass den Menschenrechtsverletzungen in Myanmar (Burma) genug Aufmerksamkeit zuteil wird. Andererseits soll die Kirche das Land unterstützen, und zwar durch das Gebet. Und Menschen, die dort hinfahren, können mit offenen Augen beobachten und darüber berichten. Das ist ein Spektrum von Möglichkeiten. Wir haben bei Missio Aachen eine Menschenrechtsstelle, und diese Stelle hat eine Reihe herausgegeben, in der auch Myanmar als Thema vorkommt.”
Der Titel der Schrift lautet: „Zur Lage der Menschenrechte in Myanmar/Burma. Kirche unter Militärdiktatur”. Die Studie konzentriert sich auf die Situation der ethnischen bzw. religiösen Minderheiten. Dabei stehen die christlichen Kirchen, insbesondere die katholische Kirche im Mittelpunkt.
Zur Lage in Burma führt der UNO-Menschenrechtsrat eine Sondersession durch. Wie die Präsidentschaft in Genf ankündigte, findet die Sitzung am Dienstag statt. Die EU hatte den Antrag für die Sondersitzung eingereicht. Er wurde von 17 Staaten unterstützt. (rv/apa/reuters 28.09.2007 mg)








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