Papst Benedikt XVI.
wirbt für ein Umdenken ("conversione") in der Wirtschaft. Beim Angelusgebet in seiner
Sommerresidenz Castel Gandolfo wünschte er sich von Unternehmern, Geld und Profit
"nicht nur zum eigenen Nutzen, sondern auch für die Bedürfnisse der Armen einzusetzen".
Geld sei in sich nichts "Unehrliches", meinte Benedikt, aber "mehr als alles andere
kann es den Menschen in einem blinden Egoismus verschließen". Christus hingegen habe
uns - so paradox das klinge - "nicht durch Reichtum bereichert, sondern durch seine
Armut, das heißt mit seiner Liebe". Profit und gerechte Verteilung der Güter widersprächen
sich nicht, so Benedikt weiter, sondern brauchten eine Balance untereinander. Auf
deutsch sagte der Papst: "Ganz herzlich heiße ich alle Pilger und Besucher deutscher
Sprache hier in Castelgandolfo willkommen. Unter ihnen grüße ich besonders die Mitglieder
des Vorstands und des Aufsichtsrats der LIGA-Bank, die heuer ihr 90-jähriges Bestehen
als katholische Genossenschaftsbank feiert. Die Lesungen der Liturgie dieses Sonntags
erinnern uns an die vom Schöpfer gewollte Ordnung der Welt, in der sich alle Menschen
frei entfalten können. Unsere Aufgabe ist es, die Ressourcen der Erde im Dienst der
Menschen fruchtbringend und gerecht zu verwalten. Dazu gehört auch die Sorge für die
bedürftigen Brüder und Schwestern, damit sie durch uns das Erbarmen und die Güte Gottes
erfahren können. Der Herr mache euch auf all euren Wegen zu Boten seines Friedens.
– Gesegneten Sonntag!"