Papst Benedikt XVI. hat an diesem Sonntag ein Städtchen in den Albaner Bergen besucht,
zu dem er einen besonderen Bezug hat: In Velletri war Kardinal Joseph Ratzinger vor
seiner Wahl zum Papst für zwölf Jahre so genannter Titularbischof. Vor der Kathedrale
der Stadt feierte Benedikt bei strahlendem Sonnenschein einen Gottesdienst im Freien.
Dabei segnete er auch eine Bronzesäule, die ihm etwa 100 bayerische Städte und Kommunen
vor einem Jahr geschenkt hatten. Die Säule, Werk eines bayerischen Bildhauers, erinnert
an Stationen im Leben des jetzigen Papstes; ein ähnliches Exemplar steht auch in Benedikts
Geburtsort Marktl am Inn. In seiner Predigt in Velletri forderte Papst Benedikt
die Christen auf, der "Logik des Profits" eine Absage zu erteilen. Reines Profitdenken
führe letztlich zu einem immer tieferen Graben zwischen Arm und Reich und zur Ausplünderung
der Ressourcen, so der Papst. Christen hingegen seien einer "Logik des Teilens" verpflichtet.
Benedikt wörtlich: "Die Essenz des Christentums ist die Liebe." Der deutsche Papst
ist schon der 14. Petrusnachfolger, der vor seiner Wahl zum Bischof von Rom einmal
Bischof in Velletri war. Der erste auf der Liste ist der dritte Nachfolger des Petrus,
der heilige Klemens. Mit Benedikt zelebrierte heute unter anderem Bischof Joseph Clemens
vom Päpstlichen Laienrat; der langjährige Ratzinger-Privatsekretär ist Ehrenkanoniker
von Velletri. (rv 23.09.2007 sk)