Papst Benedikt XVI.
hat die Bischöfe davor gewarnt, sich durch Verwaltungsarbeit vom eigentlichen Hirtendienst
ablenken zu lassen. Katholische Bischöfe sollen zuerst „Männer des Gebetes“ sein,
legte Papst Benedikt XVI. den neu ins Amt berufenen Oberhirten aus aller Welt ans
Herz, die sich in diesen Tagen zu einem gemeinsamen Kongress in Rom aufhalten.
„Heutzutage
sind, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, die organisatorischen Aufgaben im Bischofsamt
ausfüllend, die Verpflichtungen vielfältig und die Anforderungen zahlreich. Doch die
erste Stelle im Leben eines Nachfolgers der Apostel muss Gott vorbehalten sein.“
„Gerade
so helfen wir auch unseren Gläubigen“, fuhr der Papst fort. Ein Bischof, der in der
Kontemplation verwurzelt sei, könne die Bedürfnisse der anderen annehmen und sie zu
seinen eigenen machen.
„Die Städte, in denen ihr lebt und wirkt, sind oft
hektisch und laut, die Menschen laufen und verlieren sich, man lebt, als ob es Gott
nicht gäbe. Gerade dort sollt ihr Orte und Gelegenheiten zum Gebet schaffen, an denen
der Mensch Gott treffen kann. Besonders möchte ich euch dazu ermuntern, aus der Kathedrale
ein vorbildliches Haus des Gebetes zu machen, vor allem des liturgischen Gebetes.
Seit Männer des Gebets!“
An dem Kongress, zu dem der Heilige Stuhl jedes
Jahr die neu ins Amt berufenen Bischöfe einlädt, nehmen diesmal knapp 100 Oberhirten
teil, darunter sechs aus den Ländern deutscher Sprache. Aus Deutschland sind die Bischöfe
Gregor Hanke aus Eichstätt und Konrad Zdarsa aus Görlitz sowie Weihbischof Reinhard
Pappenberger aus Regensburg angereist, aus der Schweiz die neuen Oberhirten von St.
Gallen und Chur, Markus Büchel und Vitus Huonder, sowie aus Österreich der St. Pöltner
Weihbischof Anton Leichtfried. Morgen werden die Bischöfe in den Grotten des Petersdoms
– in Sichtweite des Petrusgrabes - die Heilige Messe feiern.