Der Vatikan hat mit Zurückhaltung, aber freundlich auf die Weihe des neuen Erzbischofs
von Peking reagiert. Giueseppe Li Shan ist heute Vormittag in der so genannten Südkathedrale
in Peking geweiht worden. Bereits am 8. September war Paolo Xiao Zejiang in Kweyang
zum Bischof geweiht worden. Beide Kandidaten seien dem Heiligen Stuhl von den Ortskirchen
als „würdig und geeignet“ empfohlen worden, schreibt heute die Vatikanzeitung „Osservatore
Romano“. Die Bischöfe, die den Weihen der chinesischen Oberhirten vorgestanden haben,
stünden „in Einheit mit dem Papst“ und seien gleichzeitig von der Regierung anerkannt,
heißt es im "Osservatore". Die katholischen Gemeinschaften von Peking und Kweyang
hätten die Nachricht erhalten, dass „der Papst Gemeinschaft gewähre“. Die Teilnahme
einiger vom Heiligen Stuhl nicht anerkannter Bischöfe an den Feierlichkeiten habe
allerdings doch „Bedauern ausgelöst“. Eine offizielle Erklärung über die Anerkennung
der Bischöfe steht seitens des Vatikans weiterhin aus. Ein Gremium der "Patriotischen
Vereinigung chinesischer Katholiken" hatte den neuen Erzbischof von Peking Mitte Juli
ohne vatikanische Zustimmung gewählt. Zwei Wochen zuvor war der Papstbrief an die
Katholiken Chinas veröffentlicht worden.
In Deutschland ging unterdessen
heute ein Workshop chinesischer Theologen und Ordensleute zu Ende. Rund 90 Vertreter
der so genannten Untergrundkirche und der staatlich anerkannten Kirche hatten in der
Erzabtei Sankt Ottilien der Missionsbenediktiner gemeinsam unter anderem über den
Brief des Papstes an die Katholiken Chinas beraten. (rv 21.09.2007 bp)