Österreich: Schönborn, "Religionen brauchen Dialog des Lebens"
Christen und Muslime müssen lernen, „in dieser einen Welt miteinander zu leben“: Dies
betonte Kardinal Christoph Schönborn bei einer Begegnung von Repräsentanten der Religionsgemeinschaften
in Österreich am Dienstagabend bei einem "Iftar-Essen" aus Anlass des islamischen
Fastenmonats Ramadan im Bundeskanzleramt in Wien. Es werde wahrscheinlich noch einige
Generationen dauern, bis alle erkannt haben, dass es zu einem friedlichen Miteinander
"keine Alternative gibt", so der Wiener Erzbischof. Es brauche den "Dialog der Ideen",
aber das wichtigste sei der "Dialog des Lebens". Die beiden größten Weltreligionen,
Christentum und Islam, seien dabei besonders herausgefordert, so Schönborn. Österreich
könne dabei insofern eine Vorreiterrolle übernehmen, als es als kleines Land keine
"Weltmacht" darstelle und keiner "Hegemonieansprüche" verdächtigt werden könne, sagte
der Kardinal. Österreich sei ein "Experimentierfeld", auf dem ausprobiert werden könne,
was weltweit notwendig sei. Kardinal Franz König habe eine "Kultur des Dialogs" geschaffen,
die es weiterzuführen gelte. Er wisse sich diesem Erbe verpflichtet, sagte Kardinal
Schönborn. Ausdrücklich dankte der Wiener Erzbischof dem Bundeskanzler für dessen
Initiative des "Iftar-Essens", denn "ein gemeinsames Mahl ist seit Urzeiten ein Zeichen
des Friedens". Bundeskanzler Alfred Gusenbauer hatte aus Anlass des muslimischen
Fastenmonats Ramadan zu einem "Iftar"-Essen, dem Mahl zum abendlichen Fastenbrechen,
ins Bundeskanzleramt eingeladen. (kap 20.09.2007 mc)