2007-09-19 12:19:41

Venezuela: "Ruhe ist erste Bürgerpflicht"


Der Erzbischof von Caracas, Kardinal Jorge Urosa, hat seine Landsleute zur Ruhe aufgerufen. Die Einhaltung des sozialen Friedens habe jetzt "oberste Priorität", meinte er im Gespräch mit Journalisten. Mit Blick auf die heftigen Debatten über die Verfassungsreform in Venezuela forderte der Kardinal aber auch den "Respekt vor allen Meinungen". Die Regierung müsse Demonstrationen der Opposition zulassen, "wenn diese sich im Rahmen der jetzigen Verfassung halten". Eindringlich warnte Urosa vor den, so wörtlich, "Gespenstern des Aufstands, der Ribellion oder der Destabilisierung".
Hintergrund des Appells ist eine Verfassungsreform, die Präsident Hugo Chavez durchzudrücken versucht. Sie ist vom Parlament schon in zweiter Lesung gebilligt worden und soll im November endgültig verabschiedet werden; auch das Volk soll über die Texte abstimmen. Kritiker befürchten, dass der als Populist geltende Chavez durch die Verfassungsänderungen noch mehr Macht erhält, um seine so genannte "boliviarische Revolution" fortzusetzen. Manche Kritiker sehen Chavez auf dem Weg zum Diktator.

Derweil hat der solcherart Kritisierte mit einer Nationalisierung von privaten Schulen gedroht. Wenn sie in ihren Lehrplan nicht auch "Boliviarische Studien" aufnähmen, könnten sie ihren Status verlieren, meinte Chavez bei der Eröffnung des neuen Schuljahrs im Osten Venezuelas.

(efe 19.09.2007 sk)







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