Die laizistische Republik ist auf dem Weg zur ersten zivilen Verfassung überhaupt
in ihrer jüngsten Geschichte. Präsident Abdullah Gül und Ministerpräsident Recep Tayyip
Erdogan sind vor allem darauf aus, an den Universitäten das bislang geltende Kopftuch-Verbot
aufzuheben. Dieses Verbot ist seit Jahrzehnten heftig umstritten zwischen den Gralshütern
der Prinzipien von Staatsgründer Kemal Atatürk und den gemäßigten Moslems, die die
jetzige Regierungspartei AKP stützen. Beobachter versprechen sich von einer neuen
Verfassung auch Erleichterungen für nicht-islamische Minderheiten in der Türkei. Die
Christen hoffen, künftig juridischen Status sowie ein Recht auf Eigentum zu erlangen. (agenturen
19.09.2007 sk)