Der Kölner Kardinal Joachim Meisner bedauert, dass das von ihm gebrauchte Wort „entartet“
Anlass zu „Missverständnissen“ gegeben habe. In einem Beitrag für die „Frankfurter
Allgemeine Zeitung“ (Mittwoch) schreibt der Erzbischof, durch die Menschwerdung Gottes
werde jeder Mensch vom Glanz Gottes berührt und geprägt. Deshalb sei es eine große
„Pervertierung“ des Menschen, „wenn er diese Identifikation auf Gott hin vergisst
und dadurch zum Ohne-Gott oder gar zum Antigott werde. In diesem Zusammenhang habe
er den von den Nationalsozialisten missbrauchten Begriff der „Entartung“ gebraucht,
fügt Meisner hinzu. Er habe damit „gegen diese und alle Formen totalitärer Kulturen“
gesprochen, „um sie mit ihrem eigenen Vokabular zu kennzeichnen und zu entlarven“.
(kna 18.09.2007 mc)