2007-09-17 09:14:04

Ägypten: Wieder gutes Klima


Ein Jahr nach der „Regensburger Vorlesung“ von Papst Benedikt herrscht in Ägypten wieder ein gutes christlich-muslimisches Gesprächsklima. Maßgeblich dazu beigetragen hätten die Türkeireise des Papstes, der Besuch von Kardinal Paul Poupard an der Al-Azhar-Universität im Februar und der Gegenbesuch des ägyptischen Ministers für religiöse Stiftungen, Mahmoud H. Zakzouk, im Vatikan. Das meinte der koptisch-katholische Patriarch von Alexandrien, Antonios Naguib, bei einem Pressegespräch in Wien. Unmittelbar nach „Regensburg“ hätten Al-Azhar-Großscheich Mohammed al-Tantawi und Minister Zakzouk feierlich erklärt, dass jetzt jeglicher Dialog mit dem Vatikan auf Eis gelegt werde. Doch die beeindruckenden Bilder von der Türkeireise hätten dann alles verändert, so der Patriarch. Tantawi habe erklärt: „Das ist eine Art, um Entschuldigung zu bitten, die wir akzeptieren können“.
Heute sei das vordringliche Problem der Christen in der arabischen Welt nicht der Dialog, denn der „Dialog des Lebens“ funktioniere im Allgemeinen gut, sondern die Emigration, die zu einem Exodus ausgeartet sei. Die christlichen Gemeinschaften in den früheren Hochburgen Ägypten, Irak, Heiliges Land und Libanon schrumpften oder stagnierten. Gerade die besser ausgebildeten Christen seien entschlossen, diese Länder zu verlassen. Besonders dramatisch sei die Situation im Irak: „Zwei Drittel der Christen haben das Land verlassen. Die Lage ist verzweifelt“.
(kap 17.09.2007 sk)








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