Mit Äußerungen zur Kultur hat der Kölner Erzbischof Kardinal Joachim Meisner gestern
für Aufsehen gesorgt. Anlässlich der Einweihung des Kölner Diözesanmuseums Kolumba
warnte er vor einer „Entartung“ der Kultur. "Dort, wo die Kultur von der Gottesverehrung
abgekoppelt wird, erstarrt der Kultus im Ritualismus und die Kultur entartet. Sie
verliert ihre Mitte", sagte Meisner beim Festgottesdienst im Kölner Dom. Der nordrhein-westfälische
Kultur-Staatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) wies die Bewertung Meisners
scharf zurück. Gegenüber dem Kölner domradio erläuterte Meisner anschließend die umstrittene
Passage. Er habe "nur ganz schlicht damit sagen" wollen, dass, "wenn man Kunst und
Kultur auseinander bringt" beides Schaden erleide. Auch der Pressesprecher des Erzbistums
wies die Kritik an den Äußerungen des Kardinals zurück. Meisner habe sagen wollen,
dass Kunst und Gottesverehrung nicht auseinandergerissen werden dürften, sagte Stephan
Schmidt der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Köln. Meisner lasse keineswegs
alte Ideologien zu neuer Ehre kommen. Das Wort "entartet" habe er als rhetorisches
Mittel verwendet, um die Ideologen des 20. Jahrhunderts mit ihren eigenen Begriffen
zu schlagen. (domradio, 15.09.2007 gs)