Breite kirchliche
Unterstützung findet der Vorstoß des Wiener Kardinals Christoph Schönborn in Sachen
Abtreibung. Schönborn hatte sich am Mittwoch für eine "Allianz für das Leben" ausgesprochen.
Zahlreiche kirchliche Organisationen stellen sich nun hinter den Wiener Erzbischof
und mahnen - wie auch Schönborn - vor allem die bisher nicht umgesetzten "flankierenden
Maßnahmen" zur Fristenregelung ein. Da geht es vor allem um die Trennung von beratender
und die Abtreibung durchführender Stelle, um den Ausbau von Motivationsforschung und
statistischer Erhebung zu den Abtreibungen - sowie um den Ausbau und die massive Förderung
von Beratungsstellen.
Luitgard Derschmidt leitet die Katholische Aktion Österreich.
Sie setzt vor allem auf mehr Motivationsforschung. Ein großes Problem seit außerdem
die Spätabtreibung bei einer vermeintlichen Behinderung des Kindes. Das widerspreche
dem Gleichheitsgrundsatz der österreichischen Verfassung und diskriminiere auch alle
lebenden Menschen mit Behinderung. Hier hält Derschmidt eine Grundsatzdiskussion für
absolut notwendig: "Kein Mensch darf über Wert oder Unwert menschlichen Lebens entscheiden."
Die Vergangenheit habe gezeigt, wozu eine solche Wertung führen könne. Um Verbesserungen
in Richtung kinderfreundlichere Gesellschaft zu erreichen, schlägt Derschmidt u.a.
die Einführung einer Art Familienverträglichkeitsprüfung bei allen Gesetzen vor.