Christen sollten Europa
aktiv mit gestalten. Mit diesem Appell ist am Sonntag im rumänischen Sibiu (Hermannstadt)
die Dritte Europäische Ökumenische Versammlung zu Ende gegangen. „Als Christen teilen
wir die Verantwortung, Europa zu einem Kontinent des Friedens, der Solidarität, der
Partizipation und der Nachhaltigkeit zu formen“, heißt es in der Schlusserklärung.
Rund 2.000 Delegierte aus allen christlichen Konfessionen haben sie am Samstag Abend
verabschiedet. An der Spitze der deutschen Delegation stand der Magdeburger Bischof
Gerhard Feige. Die Versammlung habe gezeigt, „dass wir in vielen Dingen
gemeinsam Handeln sollten und der Welt und Europa ein deutliches Zeugnis gemeinsamer
Gesinnung und gemeinsamen Handelns geben“. Die Motivation sei sehr hoch gewesen
und die Teilnehmer könnten wichtige Anregungen in allen Fragen mit nach Hause nehmen,
so Feige: „ob das die Einheit der Kirche betrifft, Europa oder Bewahrung
der Schöpfung Frieden und Gerechtigkeit.“ In Sibiu seien vor allem die Fülle
und die Vielfalt des Christentums zu Tage getreten. Mit einer Stimme zu sprechen,
sei jedoch nicht immer einfach: „Da muss man schon miteinander ringen. Das hat
man hier in diesen Tagen auch bei der Entwicklung der Schlussbotschaft gemerkt, dass
doch so viele unterschiedliche Akzente und Anliegen da sind und es gar nicht so leicht
ist, daraus eine gemeinsame Botschaft zu formulieren.“ Das Gespräch der Konfessionen
müsse daher auch nach Sibiu intensiv weiter geführt werden. Veranstalter des Treffens
waren die Konferenz der Europäischen Kirchen (KEK), zu der Protestanten, Orthodoxe,
Anglikaner und Altkatholiken gehören, sowie der Rat der katholischen europäischen
Bischofskonferenzen (CCEE). Die Europäische Ökumenische Versammlung fand nach Basel
1989 und Graz 1997 erstmals in einem orthodox geprägten Land statt. (rv 11.09.2007
mg/bp)