2007-09-10 13:27:55

Papstreise: Die Presseschau vom 10.9.2007


Von Gudrun Sailer:
Alle Zeitungen Österreichs widmen dem Papstbesuch ihre Titelseite – dankbar für ein gewichtiges Thema in der Montagsausgabe. Und alle finden freundliche Schlagzeilen, mit einer Ausnahme: der liberale „Standard“, der in den vergangenen Tagen ausgewogen, ja nahezu papstfreundlich berichtet hatte, moniert: „Papst schwieg zu Problemen“ und meldet eine „ernüchternde Bilanz nach drei Tagen Benedikt XVI. in Österreich: Deutlich weniger Pilger als erwartet und keine Diskussion über drängende Reformfragen in der katholischen Kirche“.
Die „Presse“ macht, ungewöhnlich für die liberalkonservative Qualitätszeitung, mit einer ganzen Seite Fotos auf, die den Papst im Wind zeigen. „Mit drei großen Reden hat Benedikt XVI. Marksteine gesetzt. Es muss bezweifelt werden, dass er gehört wurde“, heißt es im Leitartikel. Außerdem lobt das Blatt, dass dem Papst das ehrenamtliche Engagement von Kindern eine Würdigung wert war und dass er sich mächtig für den freien Sonntag einsetzt.
Sehr Freundliches schreibt abermals die „Kronen Zeitung“. Das Massenblatt zitiert Pigler mit den Worten „Er wird uns immer nahe sein“ und „Benvenuto, Papa, in Heiligenkreuz“. Fast wehmütiger Aufmacher: „Zum Abschied ein Vergelts Gott“. Auch die zweite Boulevardzeitung des Landes, „Österreich“, setzt ganz aufs Gemüt: „Papst eroberte Herzen im Sturm – Zehntausende feierten mit ihm“.
Sachlicher die Schlagzeilen im vielgelesenen „Kurier“. „Die Kirche hofft auf Aufwind“. Im Blattinneren lässt der Kurier unter der Schlagzeile „Viele Besucher wünschten sich eine stärkere Öffnung der Kirche“ Vertreter des öffentlichen Lebens und Gläubige zu Wort kommen. Die „Aufforderung zum mutigen Nachdenken“ sieht Leitartikler Alfred Payrleitner als wichtigste Botschaft des Papstes in Österreich.


(rv 10.09.2007 mc)







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