Guatemala: Kirche fordert stärkeren Einsatz für Menschenrechte
Die katholische Kirche fordert vom nächsten Staatspräsidenten einen stärkeren Einsatz
für die Menschenrechte. Zu den Herausforderungen gehöre unter anderem die Unterstützung
der internationalen Kommission gegen Straffreiheit, sagte der Direktor des kirchlichen
Menschenrechtsbüros Nery Rodenas am Wochenende. Anfang August hatte das Parlament
der Einsetzung des Gremiums zugestimmt, das die Machenschaften illegaler bewaffneter
Gruppen untersuchen und die Justiz bei der strafrechtlichen Verfolgung unterstützen
soll. Nach ersten Meldungen war die Beteiligung an den Präsidentschaftswahlen am
Sonntag überraschend hoch; das entkräftete eine der Hauptsorgen der Kirche. In einem
Hirtenbrief vor den Wahlen hatten die Bischöfe Guatemalas eindringlich zur Stimmabgabe
aufgerufen. Ersten Hochrechnungen zufolge wird es am 4. November einen zweiten
Wahlgang geben. Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchu, die sich ebenfalls zur
Wahl gestellt hatte, war wie die Mehrheit der übrigen Kandidaten abgeschlagen. Sie
lobte am Wochenende den friedlichen Ablauf der Wahlen. Während des Wahlkampfs hatten
Gewalt und Dutzende Tote für Schlagzeilen gesorgt.