Der „Hausherr“ hat
den hohen Besuch im Wiener Stephansdom begrüßt. Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn
dankte Papst Benedikt XVI. zu Beginn der Messfeier für seine Pilgerreise und erinnerte
an den besonderen Schutz des Sonntags. Wir dokumentieren die Ansprache im Wortlaut:
Heiliger
Vater! Danke, dass wir mit Ihnen diesen Sonntagsgottesdienst feiern dürfen! Danke,
dass Sie den heutigen Tag des Herrn mit uns verbringen. Damit sagen Sie uns: Haltet
den Sonntag hoch!
Heute hat der Stephansdom keine Wände. In ganz Österreich
und in vielen Ländern der Welt können jetzt, dank der hervorragenden Arbeit von Rundfunk
und Fernsehen, viele Menschen mit Ihnen beten und Ihr Wort hören. Auf dem Stephansplatz
nehmen viele am Gottesdienst teil. Allein 1.000 Ministranten aus der Erzdiözese Wien
sind mit dabei.
Der Dom wird von vielen Menschen geliebt. Zahllose Spender
erhalten ihn, der sozusagen immer eine Baustelle ist, Bild der Kirche, die sich stets
erneuert. Heiliger Vater, ich bitte Sie um ein besonderes Gebetsgedenken für die Wohltäter
des Domes.
Die Dompfarrgemeinde ist heute um den Nachfolger Petri
versammelt, für den sie in jeder Eucharistiefeier betet. Sie tut es heute mit besonderer
Dankbarkeit.
In Österreich hat sich eine breite „Allianz für den Sonntag“
gebildet. Gemeinsam bemühen wir uns, den Sonntag gegen verschiedene Aushöhlungstendenzen
zu verteidigen. So der Österreichische Gewerkschaftsbund, der heute zahlreich hier
vertreten ist, aber auch weitsichtige Kreise der Wirtschaft, Katholische Organisationen
wie die Katholische Aktion oder der Katholische Laienrat, um nur einige zu nennen.
Sie alle, wir alle, danken Ihnen, Heiliger Vater, für die Ermutigung, die Sie uns
schenken.
Zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens, an ihrer Spitze
der Herr Vizekanzler, Mitglieder der Bundesregierung, Landeshauptleute, Vertreter
des Diplomatischen Corps, Personen aus Wissenschaft und Kultur und viele Gläubige
haben sich heute eingefunden, um mit Ihnen „das Geheimnis des Glaubens“ zu feiern
und zu bezeugen.
Alle Bischöfe Österreichs sind versammelt, um mit Ihnen,
Heiliger Vater, dem Herrn das Eucharistische Opfer darzubringen. Viele Priester, Diakone
und Ordensleute freuen sich, mit dem Heiligen Vater den Sonntag zu feiern. Mit dem
Herrn Kardinalstaatssekretär begrüße ich alle konzelebrierenden Gäste, insbesondere
den hochwürdigsten Herrn Apostolischen Nuntius, den Vertreter des Heiligen Vaters
in unserem Land.
Heiliger Vater, danke, dass wir durch Ihren Dienst wie
die Urkirche in Jerusalem sagen können: „Sie hielten an der Lehre der Apostel fest
und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten“ (Apg 2,42). Die
heutige sonntägliche Eucharistiefeier mit Ihnen, Heiliger Vater, möge dies alles
in uns stärken!