Ein Blick in die Sonntagspresse von unserer Korrespondentin Gudrun Sailer:
Der
„Kurier“ widmet unter dem Titel „Der Missionar in Mariazell“ praktisch seine ganze
Titelseite dem Papst und der wichtigsten Etappe seines Österreichbesuchs. Der lange
Artikel „Wie Benedikt die Gläubigen aufmunterte“ fasst die Kernaussagen seiner Predigt
und kurzen Ansprachen zusammen. Chefredakteur Peter Rabl schreibt in einem Kommentar,
dass ein Papst nicht reisen kann, ohne auch politische Aussagen zu treffen, Stichwort
Abtreibung. Ein kleinerer Artikel fasst politische Stellungnahmen zu diesem Thema
zusammen. Tenor: Strafrechtliche Verfolgung von Frauen ist kein geeignetes Mittel.
Im Kurzinterview erklärt der österreichische Popmusiker Reinhard Fendrich, warum er
in Heiligenkreuz singt, wenn der Papst kommt, dass er nach einer Drogentherapie wieder
zum Glauben gefunden hat und dass er sich freuen würde, dem Papst auch nur auf zwei
Meter nahe zu kommen.
Beim Boulevardblatt „Österreich“ teilen sich der Fall
der getöteten Madeleine und der Papstbesuch das Titelblatt. Das Innere bringt nicht
nur viele Bilder und sogar ein herausnehmbares Poster mit Benedikt vor der Mariazeller
Wallfahrtsbasilika, sondern auch Zusammenfassungen seiner Predigt, mit Aussagen über
Mariazell, Österreich und Europa. Breiten Raum widmet das Blatt mehreren Momentaufnahmen
der Stimmung unter den Pilgern: „Trotz Regen herrschte unter den Gläubigen in Mariazell
Enthusiasmus“. Fazit: „Papst begeistert Österreich“.
Die „Kronen Zeitung“
bringt auf dem Titel ein großes Foto von Papst Benedikt auf Knien vor der Mariazeller
Gnadenmutter, mit dem Pilgerstab in der Hand. Drei Doppelseiten über den Papstbesuch
bringen überwiegend Freundliches. „Benedikt: Europa ist arm an Kindern!“, „1.000 Ministranten
bilden Spalier für den Papst“ und „Papst Benedikt hat uns allen zugelächelt!“ lauten
die Titel. Ein Kommentar würdigt Benedikts „menschennahe Sprache, die uns ins Ohr
und ins Herz geht“. Ein erstes Fazit des Papstbesuches in Österreichs meistgelesenem
Blatt fällt außerordentlich positiv aus: Benedikt habe „trotz aller Kassandrarufe
die Menschen in seinen Bann“ gezogen. „In Reden, in denen er mit Schärfe und Tiefe
heiße Eisen anfasste. Benedikt XVI. ist kein Übergangspapst, sondern ein Brückenbauer.
Bei all der Grundsatztreue, die er besitzt.“ (rv 09.09.2007 gs)