2007-09-09 17:03:49

Papst: „In der Liturgie muss Gott maßgebend sein“


RealAudioMP3 Am Sonntagnachmittag hat Benedikt das Zisterzienserkloster Heiligenkreuz bei Wien besucht, um – so der Papst – auf die grundlegende Weisung des heiligen Benedikt aufmerksam zu machen, nach dessen Regel auch die Zisterzienser leben.
Still betete er vor der Kreuzreliquie, die dem Ort seinen Namen gab. Anschließend richtete der Papst ein Wort an die anwesenden Mönche, die hier eine – seit Februar diesen Jahres nach ihm benannte - theologische Hochschule betreiben. Es sei wichtig, dass die Mönche das Gebet, das Officium, in die Mitte ihres ganzen Lebens stellten, so Benedikt.
Allerdings: „Bei allem Bemühen um die Liturgie muss der Blick auf Gott maßgebend sein. Wir stehen vor Gott – er spricht mit uns, wir mit ihm. Wo immer man bei liturgischen Besinnungen nur darüber nachdenkt, wie man Liturgie attraktiv, interessant, schön machen kann, ist Liturgie schon verfallen.“
Entweder sei sie "Opus Dei" mit Gott als dem eigentlichen Subjekt oder sie ist nicht. „Ich bitte an dieser Stelle: Gestaltet die heilige Liturgie aus dem Hinschauen auf Gott in der Gemeinschaft der Heiligen, der lebendigen Kirche aller Orte und Zeiten so, daß sie zu einem Ausdruck der Schönheit und Erhabenheit des menschenfreundlichen Gottes wird!“
Ausdrücklich würdigte Benedikt die theologische Arbeit der Hochschule. Wichtig sei vor allem die Verbindung von Wissenschaftlichkeit und Glaubenssinn. Die dürfe nicht verloren gehen: „Bei dem Mühen um die Zuerkennung strenger Wissenschaftlichkeit im modernen Sinn kann der Theologie der Atem des Glaubens ausgehen. Aber so wie Liturgie, die den Blick auf Gott vergisst, als Liturgie am Ende ist, so hört auch eine Theologie, die nicht mehr im Raum des Glaubens atmet, auf, Theologie zu sein; eine Reihe mehr oder weniger zusammenhängender Disziplinen bliebe übrig.”
Am Ende betete der Papst mit den Worten des Heiligen Bernhard von Clairvaux, dem größten Theologen und geistlichen Meister des Zisterzienserordens, einem besonders glühenden Verehrer der Gottesmutter Maria: „Blicke auf zum Stern des Meeres, rufe Maria an … Mitten in Gefahren, Nöten und Unsicherheiten denke an Maria, rufe Maria an. Ihr Name weiche nicht aus deinem Mund, weiche nicht aus deinem Herzen … Folge ihr, dann wirst du dich nicht verirren, rufe sie an, dann kannst du nicht verzweifeln, denk an sie, dann irrst du nicht. Hält sie dich fest, kannst du nicht fallen; schützt sie dich, dann fürchte nichts; führt sie dich, wirst du nicht müde; ist sie dir gnädig, dann kommst du sicher ans Ziel.“
(rv 09.09.2007 mc)







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