An diesem Samstag
stand für den Papst das Wallfahrtsziel Mariazell auf dem Programm. Denn der Wallfahrtsort
in den steirischen Alpen feiert sein 850jähriges Jubiläum. Schon seit Jahrhunderten
ist Mariazell ein Magnet für Pilger aus sämtlichen mittel- und osteuropäischen Ländern.
Gudrun Seiler ist für uns dort.
Mariazell ist nicht der größte und nicht der
spektakulärste Marienwallfahrtsort Europas. Es kann nur auf ein Fünftel der Pilgerscharen
verweisen, die jährlich nach Lourdes oder nach Tschenstochau reisen, rund eine Million,
und auch herausragende Wunder sind aus Mariazell nicht überliefert. Das eigentlich
Große in Mariazell ist die Gnadenmutter, zu der die Pilger kommen. Eine Statue aus
Lindenholz, kaum 50 Zentimeter hoch, im romanischen Stil. Auf ihrem Schoß sitzt Jesus,
und mit der Linken, die ein bisschen groß geraten ist, weist die Mutter auf ihr Kind.
Die Mariazeller Schatzkammer verwahrt rund 150 Prunkgewänder, viele mit Perlen und
Goldfäden bestickt. Der 8. September, Tag des Papstbesuches, ist einer von nur drei
Tagen im Jahr, an denen die Mariazeller Gnadenmutter in ihrer ursprünglichen Form,
in Holz, zu sehen ist. Von Anbeginn an hat diese steirische Madonna Pilger aus dem
gesamten mittel- und osteuropäischen Raum angezogen. Ägidius Zsifkovics, Generalsekretär
der Österreichischen Bischofskonferenz. „Ich glaube diese europäische Dimension
zeigt sich schon im Gnadenbild, wo sie als Magna mater austriae, als mater domina
hungarorum und als alma mater gentium slaworum bezeichnet wird. Genau diese Völker
über Österreich hinaus sind irgendwie in Mariazell vereint, und Mariazell ist so zusagen
eine europäische Größe in der Herzmitte Europas. Das spiegelt sich stark wider in
diesem Papstbesuch, wo auch all diese Völker, Menschen Delegationen anwesend sein
werden.“
(rv 07.09.2007 gs/ap)
Unser Audio-Angebot: ein Hör-Porträt
von Mariazell.