Der Bioethik-Experte
des Vatikans, Bischof Elio Sgreccia, hat die Züchtung von Mischembryonen aus menschlichem
und tierischem Erbgut scharf kritisiert. Die zuständige britische Aufsichtsbehörde
für Fortpflanzungsmedizin und Embryologie (HFEA) hatte gestern in London dem Antrag
zweier Forschungsgruppen stattgegeben, die menschliches Erbgut in tierische Eizellhüllen
übertragen wollen. Sgreccia sieht darin einen „monströsen Akt“ gegen die menschliche
Würde. „Bisher war das die einzige Form, die in allen internationalen Kodizes ausgeschlossen
war - als Angriff auf die Menschenwürde, aufgrund des Risikos, Monster heranzubilden,
also aus moralisch höchst bedeutsamen Motiven.“ Der Ethiker rief zu einem Richtungswechsel
auf. Die wissenschaftliche Welt und die Regierungen dürften sich nicht von Forschungen
mit unkalkulierbaren Konsequenzen überrollen lassen. „Erfolge müssen mit menschlichen
Mitteln erreicht werden. Das Gute muss mit guten Mitteln geschaffen werden, andernfalls
haben wir in der Wissenschaft und in der experimentellen Forschung den grausamsten
Machiavellismus.“ Auch britische Kirchenvertreter und Europaabgeordnete äußerten
Kritik an der Genehmigung von Mensch-Tier-Versuchen. (rv/kna 06.09.2007 bp)