Die Bamberger Symphoniker
haben dem Papst gestern Abend in seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo ein Konzert
gegeben. Anlaß war das 1000-Jahr-Jubiläum des Erzbistums Bamberg. Wir dokumentieren
hier die Ansprache von Papst Benedikt nach dem Konzert: "Hochwürdigster, lieber
Herr Erzbischof Schick, sehr geehrter Herr Staatsminister Goppel, liebe Mitbrüder
im Priester- und Bischofsamt, meine sehr verehrten Damen und Herren! Vielleicht
ist es Ihnen ergangen wie mir: Die wunderbaren Klänge der beiden Symphonien haben
mich den Alltag vergessen lassen und mich in die Welt der Musik entführt, die – wie
Sie, Herr Staatsminister, anfangs erwähnten – für Beethoven „eine höhere Offenbarung
als alle Weisheit und Philosophie“ bedeutete. Tatsächlich besitzt die Musik die
Fähigkeit, über sich selbst hinauszuweisen auf den Schöpfer aller Harmonie und
in uns Resonanzen auszulösen, die gleichsam ein Sich-Einschwingen in die Schönheit
und Wahrheit Gottes sind, die keine Menschenweisheit und keine Philosophie je in
Worte fassen kann. Das ist es, was auch Schubert ausdrücken wollte, als er über
ein Menuett Mozarts sagte, es „deuchte ihm, daß die Engel mitsingen“. Und das ist
es, was ich und vielleicht viele von Ihnen an diesem Abend erleben durften. Dafür
möchte ich den Bamberger Symphonikern mit ihrem Dirigenten Jonathan Nott von Herzen
danken. Sie haben heute Abend durch die weite Palette der klanglichen Nuancen und die
starke Ausdruckskraft in der Interpretation der beiden Meisterwerke den hervorragenden
Ruf Ihres Orchesters wieder einmal bekräftigt. Mögen Ihre Darbietungen auch in
Zukunft noch vielen Menschen eine Art Offenbarung sein! Mein Dank gilt freilich
auch den Initiatoren dieses festlichen Abends, Ihnen, lieber Herr Erzbischof, und
Ihnen, sehr geehrter Herr Staatsminister, sowie allen, die durch ihre großzügige Unterstützung
das Zustandekommen dieses Konzerts ermöglicht haben. Es ist ein Geschenk, das ich
als Zeichen einer besonderen Verbundenheit des Erzbistums Bamberg mit dem Nachfolger des
heiligen Petrus verstehe; schließlich unterstand Ihre Diözese in ihrer nunmehr tausendjährigen Geschichte
ja mehrere Jahrhunderte lang direkt dem Apostolischen Stuhl. Möge Ihre Jubiläumswallfahrt
zu den Gräbern der Apostel und zum gegenwärtigen Nachfolger Petri Ihren Glauben
und Ihre Freude an Gott stärken, damit Sie im Alltag seine Zeugen sein können! Dazu erbitte
ich Ihnen allen Gottes reichen Segen." (rv 05.09.2007 sk)