Singende Bischöfe!
Das ist noch nichts ungewöhnliches, aber wenn ihr Gesang auf CD zu kaufen ist, dann
schon. Bei der Sommervollversammlung der Bischofskonferenz in Mariazell haben die
Bischöfe eine CD mit Marienliedern aufgenommen. Und damit ist die österreichische
Bischofskonferenz die erste, die als Chor auf einem Tonträger erhältlich sind.
Die
himmlische Musik der österreichischen Bischöfe ist ein Pilgergeschenk zum 850jährigen
Jubiläum von Mariazell und ist Papst Benedikt XVI. und seinem Besuch in Österreich
gewidmet. Die Idee für diese CD hatte der Wiener Dommusikus Thomas Dolezal. Er ist
seit vielen Jahren für die musikalische Begleitung der Bischöfe bei ihren liturgischen
Feiern im Rahmen der Bischofskonferenzen zuständig. „Bei diesen Gottesdiensten
ist mir aufgefallen, wie ungewöhnlich sauber und diszipliniert und musikalisch die
Bischöfe gemeinsam singen. Besonders bei den volkstümlichen Liedern, bei Marienliedern
ist mir aufgefallen wie schnell sich hier eine zweite, eine dritte Stimme, wohlgemerkt
im harmonischen Sinn, hinzufügt. Und so ist also die Idee gekommen, dass man daraus
ein Projekt entstehen lässt.“ Bei der Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe
im burgenländischen Marienkron wurde die Idee konkret, im Juni ging's an's Aufzeichnen.
Und das hat den Bischöfen auch richtig Spaß gemacht, weiß Dolezal: „Es war eine
große Freude und Begeisterung da das zu machen. Natürlich am Anfang, da stehen Mikrofone
herum, da liegen Kabel am Boden, da ist schon bisschen Nervosität zu spüren. Aber
das legt sich umso schneller, als es gelingt diese Gruppe, und in dem Fall diesen
Spontanchor zu motivieren, zu binden, zu sammeln, ihnen zu zeigen wie schön und flüssig
das Projekt vonstatten geht. Und das motiviert dann einfach besser.“ Und nachdem
die erste Nervosität überwunden war, konnte man mit den Bischöfen so professionell
arbeiten wie mit jedem anderen Chor, lobt der Dommusikus. Und da geht es nicht ohne
einige Anweisungen. „Es ist notwendig und daher auch durchaus normal, dass man
dort eben sagt: Bitte, stellen wir uns da ein bisschen weiter auseinander, kann man
da etwas zusammenrücken. Auf dieser Seite nicht ganz so flott. Manchmal, sehr selten
aber, kommt es vor, dass man sagt, diese Strophe sollten wir noch mal machen, da
war irgendwo ein kleiner Fehler drin. Man muss sich das auch so ganz natürlich vorstellen.
Es ist nicht so, dass Bischöfe anders reagieren würden, als andere Chorsänger. Sie
verbindet ja in erster Linie das gemeinsame Singen.“
Auf der CD befinden
sich neben den 24 Marienliedern auch einige Orgelstücke und Aufnahmen des Mariazeller
Festgeläuts und der Wiener Pummerin. Außerdem sind die Gedanken von Kardinal Christoph
Schönborn zum Schlussgebet der Enzyklika „Deus Caritas est“ von Papst Benedikt XVI
zu hören. Die „singenden Bischöfe“ auf CD sind erhältlich für eine Spende von zehn
Euro an allen Plätzen des Papstbesuchs, im Generalsekretariat der Bischofskonferenz
und im Domshop von St. Stephan. Mit der gesamten Summe wird die Hospizbewegung unterstützt,
die sich für Sterbebegleitung einsetzt. (rv/studio omega 04.09.2007 ap)