2007-09-03 17:04:37

D: CSU-Sitz im Ethikrat?


Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger ist für den zukünftigen Deutschen Ethikrat im Gespräch. Bei den unionsinternen Verhandlungen zu den Nominierungen aus den Parteien soll die CSU einen eigenen Platz für sich erwirkt haben. Diesen will sie dann - jeweils ohne ausdrückliche Zustimmung der CDU - an die katholische Kirche weitergeben können. Grund sei der extrem hohe Anteil von Katholiken in Bayern.
Bei 60 Prozent Katholiken innerhalb der bayerischen Bevölkerung, sei es doch mehr als angebracht, dass die CSU einen eigenen Bischofssitz besetzen dürfe, hieß es nach Angaben der Landesgruppe. Die Fraktion CDU/CSU darf in dem neuen Ethikrat einer Vereinbarung zufolge - wie auch die SPD - jeweils fünf Plätze besetzen. Dementsprechend groß sei das Gerangel bei den Nominierungen. Vorschläge von Gesundheitspolitikern der Union stießen im Vorfeld auf Missfallen, da es sich hauptsächlich um Management-Funktionäre von Krankenkassen und Krankenhäusern handelte. Wie die Fraktionsspitze betonte, wünsche man sich stattdessen, ein extrem hohes Maß an akademischer Qualifikation und Denkerqualitäten: Spitzenkandidat der CSU sei demnach der Weihbischof von Augsburg, Anton Losinger, der schon dem ehemaligen Nationalen Ethikrat angehörte.
Bundestag und Bundesregierung möchten die Nominierungen noch in diesem Jahr abschließen. Der 2001 gegründete Nationale Ethikrat soll in den kommenden Wochen in einen neuen Deutschen Ethikrat umgewandelt werden, der neben der Bundesregierung nun auch dem Parlament direkt verantwortlich sein soll.
(faz 03.09.2007 ms)
 
 







All the contents on this site are copyrighted ©.