Die südkoreanischen Ex-Geiseln der radikal-islamischen Taliban haben sich nach ihrer
Rückkehr für allen Beistand bedankt. „Wir stehen tief in der Schuld der Nation“, sagte
eine der Missionarinnen, nach der Landung am frühen Morgen des 2. September auf dem
Flughafen bei Seoul. Zugleich bat sie um Verzeihung: „Wir entschuldigen uns dafür,
Unruhe verursacht zu haben.“ Nach den Worten der Frau waren die jungen Christen nach
Afghanistan gegangen, „um Gottes Liebe zu verbreiten und seine Wünsche auszuführen“.
Die Taliban hatten am 19. Juli 23 südkoreanische Christen verschleppt. In den vergangenen
Tagen wurden 19 Geiseln nach und nach freigelassen. Zwei kranke Frauen waren bereits
zuvor freigekommen. Zwei Männer der Gruppe hatten die Taliban im Juli erschossen.
Als Gegenleistung für die Freilassung der Geiseln hatte sich die Regierung in Seoul
verpflichtet, dass alle Soldaten Südkoreas bis zum Jahresende aus Afghanistan abgezogen
und alle kirchlichen Missionstätigkeiten eingestellt werden. Die Regierung wies zugleich
Angaben der Taliban zurück, dass Seoul umgerechnet 14,6 Millionen Euro an Lösegeld
bezahlt hat. Ein Taliban-Sprecher hatte erklärt, die Kämpfer wollten sich davon Waffen
und neue Autos für Selbstmordattentate finanzieren. (idea 02.09.2007 bp)