2007-09-02 13:20:55

Pakistan: Christ „Gefangener des Monats“


Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur Idea (Wetzlar) haben den pakistanischen Christen Younis Masih als „Gefangenen des Monats September“ benannt und zur Unterstützung für ihn aufgerufen. Der 35-jährige Vater von drei Kindern war am 30. Mai wegen angeblicher Blasphemie zum Tode verurteilt worden. Er soll sich am 9. September 2005 in Lahore gegenüber den Teilnehmern einer religiösen Feier beleidigend über den islamischen Propheten Mohammed geäußert haben. Masih bestreitet dies. Nach Angaben seiner Ehefrau wurde er tätlich angegriffen, als er gegen Mitternacht die Teilnehmer der Feier bat, ein wenig leiser zu singen, da er um seinen kürzlich verstorbenen Neffen trauere. Der islamische Geistliche, der die Feier abgehalten hatte, reichte am darauf folgenden Tag Klage gegen Masih wegen Blasphemie ein. Während des Gerichtsverfahrens wurden die Aussagen des Christen per Videoaufnahme in den Gerichtssaal übertragen, um seine Sicherheit zu gewährleisten. Der Anwalt des muslimischen Geistlichen, der die Klage gegen Masih eingereicht hatte, bedrohte nach Angaben der IGFM während des Prozesses den Verteidiger des Angeklagten, Parvez Aslam Choudry. Ein anonymer Anrufer habe am 9. Juni dem Anwalt und dessen Mandanten mit der Ermordung gedroht. Die IGFM ruft dazu auf, in Briefen an den pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf darum zu bitten, dass das Todesurteil umgehend aufgehoben wird und Masih ein gerechtes Verfahren erhält.
(idea 02.09.2007 bp)








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