2007-09-01 16:04:51

Italien: Tagung der „Europäischen Gesellschaft für theologische Forschung von Frauen“


RealAudioMP3 Frauen, die als Theologieprofessorinnen arbeiten: Auch heute noch hat das Seltenheitswert. Vor zwanzig Jahren wurde die „Europäische Gesellschaft für theologische Forschung von Frauen“ gegründet, alle zwei Jahre treffen sich die Theologinnen, die in der Forschung tätig sind. In diesem Jahr erstmals in Italien bei Neapel zum Thema: „Lebendige Gemeinschaften werden“. Ein Beitrag von Max Cappabianca:

Mit dabei ist Prof. Helen Schüngel-Straumann, für sie ist Verschiedenheit und die Vielfalt das eigentlich Faszinierende: „Das ist etwas ganz Wichtiges, weil man ja – wenn ich jetzt an die katholische Theologie denke, wo man in ganz vielen Texten liest „die Frau“, als wäre das eine amorphe Masse , das sehen ja immer noch viele Männertheologen so, die Frau, die sind alle gleich oder die wirft man alle in einen Top. Also so ist es eben nicht, wir haben eine so ungeheure Vielfalt.“
Frauen treiben nicht eine andere Theologie, aber sie treiben sie anders:
„Es ist eine andere Perspektive, das ist ganz klar: Wenn die Frauen Subjekte sind, also selber über alle diese wichtigen Themen wie Leben und Tod und die gesamte theologische Tradition nachdenken, da kommen einfach andre Zusammenhänge raus, es werden andere Dinge wichtig, als wenn das Männer unter sich machen.“
Kritisch sieht die Professorin Tendenzen, bei denen der Glaube zunehmend in eine postchristliche Phase abdriftet. Frauen sollten auch in Zukunft theologisch mitdiskutieren, das ist allerdings nicht nur eine Aufgabe für das sogenannte „schwache Geschlecht“:
„Ich wünsche, dass die Männer das mehr wahrnehmen, was hier gemacht wird, dass nun nach 20 Jahren mehr Dialog geschieht, weil ich finde: Wir brauchen nicht eine „Männertheologie“ und eine „Feministische Theologie“; wir brauchen immer wieder eine gesamte Theologie. Ich bin eine derjenigen, die immer wieder darauf drängt, dass wir uns nicht immer weiter auseinander dividieren dürfen. Aber dafür müssen die Männer auch etwas tun. Diese Dinge wahrnehmen und lesen, zitieren, mit uns in den Dialog treten. Da fehlt es noch sehr stark.“
(rv 31.08.2007 mc)







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