Die Bauherren der geplanten Kölner Moschee haben Kritik des rheinischen Präses Nikolaus
Schneider an den Bauplänen zurückgewiesen. Der leitende Theologe der Evangelischen
Kirche im Rheinland polemisiere und desinformiere mit „martialischen“ Begriffen, erklärte
die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) am Freitag in Köln.
Schneider trage nicht zum konstruktiven Dialog bei. Die Äußerungen zeigten, „dass
zu oft Meinungsäußerung vor Meinungsbildung erfolgt“. Schneider hatte eine Überarbeitung
des Moschee-Entwurfs empfohlen. Die Architektur sei – so wörtlich - „schon sehr triumphierend
angelegt“. Ein „zurückgenommener“ Entwurf würde „mehr den integrierenden, dienenden
Charakter von Religion zum Ausdruck bringen“. Es müsse nicht sein, dass die Minarette
den Turm einer nahe gelegenen evangelischen Kirche überragten, so der Präses. Die
Gestaltung solle sich danach ausrichten, „was die Menschen in ihrer Mehrheit hinzunehmen
bereit sind“. Der Streit um den Bau der Moschee im Kölner Stadtteil Ehrenfeld sorgt
seit Monaten bundesweit für Schlagzeilen. Das islamische Gotteshaus soll nach den
Plänen des Kölner Architekten Paul Böhm 55 Meter hohe Minarette und eine 35 Meter
hohe Kuppel erhalten. (kna 01.09.2007 mc)