2007-09-01 15:48:41

Brasilien: Kirche begrüßt Groß-Prozess um Regierungskorruption


Die katholische Kirche wertet den bislang größten Prozess um Regierungskorruption in der Geschichte des Landes als positives Zeichen der Hoffnung. Im Kampf gegen ausufernde Bestechung sei dies wie „ein Licht am Ende des Tunnels“, erklärte Primas Kardinal Geraldo Majella Agnelo gestern zur Anklageerhebung gegen etliche Politiker. Nun stehe Brasiliens Glaubwürdigkeit auf dem Spiel. Es müsse verhindert werden, dass der Prozess verjähre.
Vor dem Obersten Gericht in Brasilia müssen sich derzeit etwa 40 Angeklagte unter anderem wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie Bestechung verantworten. Zu den Beschuldigten zählen Mitglieder der Führungsspitze der Arbeiterpartei aus der ersten Regierungszeit von Staatspräsident Luis Inacio Lula da Silva, darunter drei damalige Minister. Angeklagt ist auch Lulas früherer Kabinettschef Jose Dirceu. Der Präsident hatte wiederholt erklärt, von den Machenschaften engster Mitarbeiter nichts gewusst zu haben.
Brasilianische Medien bewerten den Prozess als historisch. Nie zuvor wurden so viele mit politischer Macht ausgestattete Persönlichkeiten gleichzeitig angeklagt. Ihnen wird vorgeworfen, mit hohen Summen aus öffentlichen und privaten Quellen regelmäßig Politiker und Parteien bestochen zu haben, um Mehrheiten im Nationalkongress und damit die Regierungsmacht zu sichern.
(kna 01.09.2007 mc)








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