Im Iran haben seit Anfang Juli mindestens 50 öffentliche Hinrichtungen stattgefunden,
die Zahl der nicht offiziellen Exekutionen ist unbekannt. Das meldete jetzt die Internationale
Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Durch die Islamische Republik gehe eine neue
Repressionswelle, die zahlreiche Opfer fordere. Im ganzen Land würden politische Aktivisten
verhaftet und gefoltert. Die Zahl der Inhaftierten Studenten und Frauen steige stetig
an. Für die iranische Katholikin Marina Nemat wiederholen sich die Bilder. Nemat
wurde als 16-Jährige im Zug der Islamischen Revolution verhaftet. Sie saß in der Haftanstalt
Evin in der Nähe der Hauptstadt Teheran. „Im Iran hat sich nichts verändert.
Die Iranerinnen und Iraner wissen, wenn sie protestieren, dann werden sie in das berüchtigte
Gefängnis von Evin eingesperrt. Iran ist zu einem Land voller Ängste geworden. Die
Leute haben gelernt, ihren Mund zu halten. Und im Gefängnis von Evin hat sich seit
Jahren nichts geändert.“ Nach inoffiziellen Angaben sollen die meisten Insassen
von Evin Frauen sein. Ändern lasse sich im Iran nur etwas durch internationalen
Druck, betont Marina Nemat. „Denn der Druck der internationalen Gemeinschaft
ist sehr wichtig. Die iranische Regierung weiß, dass es nicht egal ist, was die Weltöffentlichkeit
denkt. Aber alle Katholiken und Christen auf der Welt müssen zuerst wissen, wie das
Leben im Nahen Osten ist. Die Christen müssen unser Alltagsleben kennen. Ich denke,
dass Katholiken und Christen im Allgemeinen die Pflicht haben, nicht wegzuschauen,
sondern eine klare Meinung haben und diese auch preisgeben sollten.“ (pm/rv
31.08.2007 mg/bp)